
EN ISO 13688: 2022
Schutzkleidung – Allgemeine Anforderungen
Wer beruflich Schutzkleidung trägt, muss sich auf deren Sicherheit, Funktionalität und Tragekomfort verlassen können. Die Norm EN ISO 13688 legt die allgemeinen Anforderungen an Schutzkleidung fest – sie ist damit die Grundlage für viele weitere spezifische Normen, etwa für Warnschutz, Wetterschutz oder Flammschutz. In diesem Beitrag erfährst du, welche Anforderungen die Norm im Detail stellt, worauf bei der Etikettierung zu achten ist und wie BP diese Standards in seinen Produkten umsetzt.

Fragen und Antworten zur EN ISO 13688*
Was ist EN ISO 13688: 2022?
Die Norm EN ISO 13688: 2022 ist eine Referenznorm, auf die in anderen Normen verwiesen wird. Sie legt allgemeine Leistungsanforderungen an Ergonomie, Unschädlichkeit, Größenbezeichnung, Alterung, Verträglichkeit und Kennzeichnung von Schutzkleidung sowie an die Informationen, die der Hersteller mit der Schutzkleidung mitliefern muss, fest.
Die EN ISO 13688 definiert keine spezifischen Schutzfunktionen (z. B. gegen Chemikalien, Hitze oder Kälte), sondern wird in Kombination mit anderen Normen angewendet, die Anforderungen an spezifische Schutzleistungen enthalten.

Leistungsanforderungen der EN ISO 13688 im Detail
Um ein hohes Maß an Sicherheit und Tragekomfort zu gewährleisten, definiert die EN ISO 13688 eine Reihe grundlegender Leistungsanforderungen, die Schutzkleidung unabhängig vom Einsatzbereich erfüllen muss.
- Ergonomie und Tragekomfort: Die Schutzkleidung muss so gestaltet sein, dass sie bei typischen Bewegungen (Bücken, Strecken, Hocken etc.) nicht einschränkt oder verrutscht. Eine gute Passform, ausreichende Bewegungsfreiheit sowie die Kombinierbarkeit mit anderer PSA (z. B. Kniepolster, Handschuhe, Helme, Gurte) sind zwingend erforderlich.
- Unbedenklichkeit der verwendeten Materialien: Materialien dürfen keine Hautreizungen, Allergien oder gesundheitsschädlichen Reaktionen auslösen. Verwendete Stoffe müssen frei von schädlichen Inhaltsstoffen wie verbotenen Farbstoffen oder Schwermetallen sein. Auch Schweißbeständigkeit und ein hautverträglicher pH-Wert werden geprüft.
- Größenkennzeichnung und Passform: Einheitliche Größenangaben ermöglichen eine klare Zuordnung (z. B. Brustumfang, Körpergröße). Die Kleidung muss für verschiedene Körperformen ausgelegt sein und kann verstellbare Elemente enthalten.
- Alterungsbeständigkeit: Das Leistungsverhalten der Kleidung sowie die Lesbarkeit der Kennzeichnung darf nicht durch Reinigung hervorgerufene Maßänderung beeinträchtigt werden.
- Pflegekennzeichnung: Die Schutzkleidung muss mit klaren Pflegehinweisen versehen sein (z. B. Waschen, Trocknen, Bügeln). Diese sollen sicherstellen, dass die Schutzwirkung auch nach mehrfacher Pflege bestehen bleibt.
*Da es sich hier um verkürzte Zusammenfassungen verbindlicher Normen aus dem Arbeitsschutz handelt, hat dieser Beitrag nicht den Anspruch die in den Normen definierten Anforderungen vollständig wiederzugeben. Obwohl dieser Beitrag regelmäßig von unseren Expertinnen und Experten überarbeitet wird, übernehmen wir keine Gewähr für die Aktualität und Richtigkeit der Informationen.

Kennzeichnungspflicht nach EN ISO 13688
Jedes zertifizierte Kleidungsstück muss ein dauerhaft lesbares Etikett enthalten mit. Zur Veranschaulichung erklären wir das Etikett einer BP® Leichte Warnschutz-Multinorm-Jacke APC1. Das eingenähte Etikett der BP® Multinormjacke enthält folgende Informationen:
- Herstellerkennzeichnung: Bierbaum-Proenen GmbH & Co. KG
- Produktbezeichnung/Typ: BP Multi Protect Plus KG 045
- Materialzusammensetzung: 48,5 % Modacryl, 34 % Baumwolle etc.
- Waschsymbole und PRO Label: Angaben zu Waschtemperatur, Bügeln, Trocknen etc.
- CE-Kennzeichen mit Kennnummer der überwachenden Notified Body
- Normkennzeichnungen/Piktogramme:
- EN ISO 20471
- EN ISO 11611
- EN ISO 11612
- EN 1149-5
- EN 61482-2
- EN 13034-6
